Mein Hund zieht an der Leine

Die meisten Halter wünschen sich eine einfache Hundeerziehung ohne Stress. Viele Hundehalter tun sich damit jedoch schwer. Ihr Hund zieht an der Leine und gehorcht nicht, läuft einfach davon oder bellt ständig. Die häufigsten unerwünschten Verhaltensweisen bzw. Probleme haben wir auf dieser Seite aufgeführt und zeigen Lösungen auf, wie Sie diese Ihrem Hund abgewöhnen können. In diesem Artikel geht es darum, Ihrem Hund eine gute Leinenführigkeit beizubringen.

 

Mein Hund zieht an der Leine

Mein Hund zieht an der Leine – Die Ursachen

Wenn Ihr Hund ständig an der Leine zieht ist es für sie beide kein schöner Spaziergang. Entweder läuft er voraus und zieht Sie hinterher oder er bleibt ständig stehen und unterbricht Sie beim Laufen. Kurz gesagt, der Hund führt Sie anstatt Sie Ihren Hund führen.
Doch warum zieht Ihr Hund an der Leine? Es kann viele Gründe dafür geben. In den meisten Fällen hat er einfach nur nicht gelernt achtsam zu sein und geht daher seinen normalen Tätigkeiten beim Spaziergang nach wie das Beschnüffeln fremder und Setzen eigener Marken oder das Kennenlernen anderer Menschen und Tiere. Ihr Hund zieht an der Leine weil er ständig auf der Suche nach Entdeckenswertem ist. Eine weitere Ursache ist, dass Hunde beim Spazierengehen eine höhere Laufgeschwindigkeit als wir Menschen haben, sie traben eher als langsam in Schrittgeschwindigkeit zu laufen. Zudem kann es auch vorkommen, dass sich Ihr Hund als Führer sieht und Sie leiten möchte. Oder er war bisher die Abrollleine gewohnt und kommt nun nicht mit der kürzeren Leine zurecht.

Eine weitere Ursache kann auch falsches antrainiertes Verhalten sein:

 1) Ihr Hund zieht an der Leine um schneller ans Ziel zu kommen, denn er hat gelernt dass er nur kräftig genug ziehen muss.

 2) Sie folgen ihm überall hin, Sie warten wenn er was Interessantes beschnuppert und Sie werden schneller wenn er zieht.

 


In diesem Fall haben Sie als Herrchen oder Frauchen eine gute Leinenführigkeit, aber nicht Ihr Hund.

 

Mein Hund zieht an der Leine – Das kann ich auch

Ein kleiner Hund der an der Leine ziehtWelche Gründe es auch immer geben mag, dass Ihr Hund ständig an der Leine zieht. Lassen Sie sich in diesem Falle nicht zu dem Gedanken verleiten: „Mein Hund zieht an der Leine – dann ziehe ich eben dagegen“. So naheliegend eine solche Reaktion auch ist, Ihr Hund wird dann nämlich einfach nur noch mehr ziehen.

Vielleicht haben Sie auch schon die Erfahrung gemacht, dass er so lange zieht, bis er zu röcheln und zu husten anfängt und Sie fragen sich, warum er sich das überhaupt antut und nicht einfach daraus lernt und nachgibt.  Auch das ruckartige Zurückziehen bringt in der Regel nichts, denn er wird dann vielleicht kurz innehalten und nach einiger Zeit geht das Spiel wieder von vorne los.

 


Mein Hund zieht an der Leine – Ab welchem Alter sollte ich es ihm abgewöhnen?

Normalerweise sollte man gute Leinenführigkeit so früh wie möglich trainieren. Im Welpenalter finden Sie es vielleicht gar nicht so schlimm, wenn Ihr Hund an der Leine zieht. Oft macht sich dieses Ärgernis dann aber später bemerkbar, wenn Ihr Hund ausgewachsen ist. Viele Hundehalter die für dieses Problem Rat suchen, haben demnach meist schon ausgewachsene Hunde mit einem ausgeprägtem „Zieh-Verhalten“. Aber es ist noch nicht zu spät, diesen das Ziehen an der Leine abzugewöhnen, es braucht in diesem Falle nur ein bisschen mehr Geduld und Konsequenz.

 


Hundeerziehung ohne Stress

 


Leinenführigkeit trainieren – Wie Sie Ihrem Hund das Ziehen an der Leine abgewöhnen

Zum Verständnis möchten wir hier erst mal definieren, was damit ist, wenn Sie ihrem Hund das Ziehen an der Leine abgewöhnen möchten. Es heißt in erster Linie, dass Ihr Hund an der langen Leine locker mit Ihnen läuft. Er kann sich, soweit es die Leine zulässt, frei bewegen, auch mal von rechts nach links laufen, soll es aber unterlassen Sie ständig in eine Richtung zu ziehen. Wir grenzen hier bewusst von dem Kommando Bei Fuß ab, bei dem Ihr Hund nahe an Ihrer Seite läuft, mit oder ohne Leine. Wie Sie dies Ihrem Hund beibringen finden Sie in diesem Artikel: Meinem Hund Bei Fuß beibringen.

Die ideale Leinenlänge bei der guter Leinenführigkeit

Bei guter Leinenführigkeit soll bzw. kann Ihr Hund die ihm zur Verfügung stehende Leinenlänge voll ausnutzen. Er lernt sozusagen seinen Leinenradius kennen, dabei kann es schon mal vorkommen, dass Ihr Hund ab und zu mal an der Leine zieht, um diese Grenze zu erkennen. Bei guter Leinenführigkeit korrigiert sich Ihr Hund auch, sobald das Leinenende erreicht ist bzw. läuft dann mit Ihnen mit. Voraussetzung dafür ist, dass Sie Ihrem Hund dann auch genügend Freiraum geben. Ideal ist eine Leinenlänge von ca. 2-3 Metern, damit Ihr Hund locker mit Ihnen spazieren gehen kann. Gute Leinenführigkeit ist also immer dort angebracht, wo Sie Ihren Hund nicht frei laufen lassen können, Sie ihm aber dennoch Freiraum geben möchten ohne ständiges Ziehen.


Leinenführigkeit beibringen – Vorgehensweise:

Ihr Hund zieht an der Leine und läuft nur nach seiner Nase lang wenn er Ihnen gegenüber unaufmerksam ist. Deshalb hilft es nicht ständig „Gegenzuziehen“, vielmehr geht es darum Ihren Hund dazu zu bringen Ihnen gegenüber aufmerksamer zu sein.  Und das gelingt am Besten, wenn Sie etwas Unerwartetes tun womit Ihr Hund nicht rechnet. Sie bringen ihn dadurch aus dem Konzept und trainieren ihn, auf Sie zu achten. Dafür eigenen sich die folgenden drei Methoden.

Dem Hund das Ziehen an der Leine abgewöhnen1) Hund zieht an der Leine – unerwartet Stehenbleiben

Wenn Ihr Hund wieder mal an der Leine zieht, bleiben Sie einfach stehen und verharren Sie in dieser Position so lange, bis er davon ablässt. Dann laufen Sie weiter. Wenn Ihr Hund wieder anfängt zu ziehen, bleiben Sie wieder stehen und so weiter. Nach einiger Zeit wird Ihr Hund begreifen, dass sein Ziehen an der Leine den kompletten Stopp verursacht den er eigentlich gar nicht möchte. Das Gute an dieser Methode ist, dass Sie sehr einfach ist. Der Nachteil ist, Sie müssen bei deren Anwendung sehr konsequent sein. Seien Sie beharrlich und zeigen Sie Durchhaltewillen dann werden sich schon bald Erfolge zeigen.

 


Dein Hund überraschen, wenn er zieht.2) Hund zieht an der Leine – abrupter Richtungswechsel

Wenn es sich in der Umgebung anbietet, können Sie auch statt dem Stehenbleiben einen abrupten Richtungswechsel machen. Sobald Ihr Hund anfängt an der Leine zu ziehen, bleiben Sie kurz stehen, drehen sich um und gehen in eine völlig andere Richtung. Diese Reaktion wird ihn überraschen und die ständigen Richtungswechsel wird er gar nicht mögen. Auch hier wird Ihr Hund nach einiger Zeit dahinterkommen, dass sein Ziehen an der Leine der Auslöser ist und bei konsequenter Anwendung das Leineziehen einstellen.
Wann immer Ihr Hund es schafft, eine kurze Weile ohne Leinezerren zu laufen, geben Sie ihm ein Leckerli zur  Belohnung. Er vermeidet so durch richtiges Verhalten nicht nur eine ihm unangenehme Situation sondern bekommt dazu noch ein positives schmackhaftes Feedback.

Das Leineziehen mit einem Lockmittel abgewöhnen.3) Hund zieht an der Leine – Übung mit Lockmittel intensivieren

Wenn Sie einen Garten haben oder einen langen Flur, können Sie Zu Hause die erste Übung intensivieren. Stellen Sie in ca. 10 Meter Entfernung sein Futter auf den Boden. Diesem nähern Sie sich nun mit Ihrem Hund an der Leine.

Wenn Ihr Hund jetzt wieder anfängt an der Leine zu ziehen, bleiben Sie wieder abrupt stehen und gehen erst dann weiter, sobald das Ziehen unterlassen wird. Durch das Futter als Lockmittel wird die Übung intensiviert und Ihr Hund lernt dabei, dass er nur mit dem gewünschten Verhalten (nämlich das Ziehen an der Leine zu unterlassen) an sein Ziel kommt.

 


Halti Hundeleine
Hundehalfter

4) Leinenführigkeit mit Hundehalfter intensivieren

Eine weitere Möglichkeit die Übung zu intensivieren besteht in der Nutzung eines Hundehalfters oder Schnauzenbandes von Halti. Dies ist eine Hundeleine, bei der ein leichter Druck auf die Hundeschnauze ausgeübt werden kann. Diese Leine sollte aber nur als Ergänzung bzw. zusätzliche Hilfe zu den oben genannten Übungen eingesetzt werden. Der alleinige Einsatz wird nicht zum Erfolg führen. Zu Anfang sollten Sie das Anleinen mit dieser speziellen Leine mit positiven Assoziationen verknüpfen, in dem Sie Ihren Hund loben und ein Leckerli geben wenn Sie es angelegt haben.

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Hund mit und ohne Leine

Noch ein kurzes Wort zur Leine

Es ist wichtig, dass Hunde mit der Leine keine negativen Assoziationen verbinden. Sonst lässt er sich nur ungern anleinen. Deshalb achten Sie darauf, Ihren Hund nicht nur an die Leine zu nehmen wenn dies erforderlich ist, beispielsweise wenn Ihnen andere Menschen oder Hunde entgegenkommen oder wenn es an der Zeit ist wieder nach Hause zu gehen. Ihr Hund zieht an der Leine und wird sich dann nämlich denken, „wenn ich angeleint werde ist der Spaß vorbei“. Zum Training einer guten Leinenführigkeit gehört es deshalb, Ihren Hund ab und zu einfach mal ohne Grund an die Leine zu nehmen und ihn danach zu loben. Tollen Sie ein bisschen mit ihm an der Leine herum und nach einiger Zeit lassen Sie ihn wieder los.

 

 


 

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